Nachhaltige Wasserwirtschaft

Zu dem Begriff der Nachhaltigkeit

1992 wurde auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro die Agenda 21 verabschiedet. In diesem so genannten Fahrplan des 21 Jahrhunderts wurde die "nachhaltige" Entwicklung als politisches Ziel definiert und als ein Prozess verstanden, der der heutigen Generation nur so lange das Recht einräumt, Ressourcen zur Sicherung des eigenen Wohlstandes zu nutzen, wie dies die Lebensgrundlagen künftiger Generationen nicht einschränkt.

 

Tabelle 1: Zugang zu Wasser und Abwasser

Weltbevölkerung 6,6 Mrd.
Kein Zugang zu menschenwürdiger Sanitärtechnik 2,4 Mrd. (36%)
Kein Zugang zu sauberen Trinkwasser
(das nicht in hohem Maße verschmutzt ist)
1,2 Mrd. (18%)
Zugang zu funktionierender Kanalisation und Abwasserreinigung 660 Mio. (10%)

 

Tabelle 2: städtische Bevölkerung 2035 - heute

heute 1,9 Mrd.
2035 mehr al 4 Mrd.

 

Die Zahl der urbanen Bevölkerung wird sich in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Damit verdoppelt sich auch die Menge des Wasserverbrauches und des Abwasseranfalls. Selbst in wasserreichen Regionen wird dann Wasser zur knappen Ressource werden. Hinzu kommt die Problematik, dass viele Ballungszentren in wasserarmen Regionen liegen. Um künftige Versorgungs- und Entsorgungsengpässe zu vermeiden, müssen neue Techniken entwickelt werden und in die Praxis umgesetzt werden. Die Vollversammlung der Vereinten Nation hat 2003 eine Welt-Wasser-Aktions-Dekade ausgerufen. Diese begann im März 2005 und soll alle dazu aufrufen bis zum Jahre 2015 Lösungsansätze zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen. Das Ziel der Dekade ist die Zahl der mit Wasser und Abwasser unterversorgten Menschen wenigstens zu halbieren (Millennium Development Goals). Damit neue Technologie erfolgreich eingesetzt werden können und um Konflikte mit verschiedenen Kulturen zu vermeiden, ist bei der Entwicklung neuer Technologien zu beachten, dass das kulturelle  Erbe sowie Traditionen, Bräuche und Verhaltensmuster in den betroffenen Regionen berücksichtigt werden.