Große Pläne

Die drei bestehenden Bäder, von denen nur das Marienbad ganzjährig öffnen könnte, genügten schon bald nicht mehr den Ansprüchen der Freiburger Bevölkerung. Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts dachte die Freiburger Stadtverwaltung an die Errichtung einer großen zentralen Badeanstalt.
Dabei sollte es eine „der Stadt Freiburg würdige, große Badeanstalt“ (Oberbürgermeister um 1906) sein, „das Beste wäre gerade gut genug“ (Oberbürgermeister 1909). Eine extra gegründete Kommission wurde in andere Städte gesandt, um dort den Stand der Technik festzustellen, denn nur die neuste sollte in Freiburg Einzug erhalten. Selbst Gutachten zur Errichtung eines Wellenbades wurden angefordert. Weiterhin sollten neben dem eigentlichen Schwimmbad, den Einzelbädern und Brausen auch verschiedene Dampf- und Medizinalbäder errichtet werden. An Luft- und Sonnenbädern sollte es auch nicht mangeln.

Nach der Erschließung der Bad Krotzinger Thermalquellen wurden Pläne erstellt, wie dieses Wasser der Freiburger Bevölkerung zu Gute kommen könnte und Freiburg den Status eines Kurortes verleihen könnte. Nachdem eine Rohrleitung als zu kostspielig galt, kam man zum Schluss dieses per Tankwagen oder gar per Zug in die Stadt liefern zu können.

Um weite Teile der Bevölkerung den Zugang zu gewähren und auch den Fremdenverkehr zu integrieren, sollte die Lage möglich zentral sein. Als möglicher Standort wurde hierfür unter anderem die alte Alte Universität angedacht, wobei hier die historischen Gemäuer hätten weichen müssen. Den Planern wurde schnell klar, dass die Gebäude erhalten werden mussten. „Ganz besonders schade wäre es um die schönen Bäume des Universitätshofes, welche ein besonders charakteristisches Zeichen des Platzes sind“ (1). Als geeigneten Standort wurde dann das bereits bestehende Faulerbad in Betracht gezogen. Durch die Wirrungen des Krieges und den anschließenden Mangeljahren, verlief sich jedoch die fast 15-jährige Planung letztlich im Sand.

Dafür wurde 1920 das Lorettobad dem Schwimm- und Sportverein Freiburg übergeben und 1926 nach gründlichen Renovierungen wieder der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Auch das schon vorher stark subventionierte Marienbad wurde 1924 durch die Stadt aufgekauft.

 

 

Quellen

(1) H. Schaffstaedt, 1910: „Gutachten betreffend die Wahl eines Bauplatzes zur Errichtung eines Hallenschwimmbades für die Stadt Freiburg i/Breisgau“. Giessen