Die im Jahre 1837 begonnene Verlegung der gusseisernen Rohre wurde
im Jahre 1843 abgeschlossen und brachte deutliche Verbesserungen da die Deuchen
in Folge der Vauban'schen Besetzung und der darauf folgenden Erbfolgekriege
lange Zeit vernachlässigt wurden und so teilweise unbrauchbar geworden
waren.
Als Ersatz für die bisher verwendeten einzelnen Brunnenstuben kam ein neuer
Sammelbehälter zum Einsatz, der die Brunnen mit Wasser versorgte. Durch
die stetig wachsende Bevölkerung gab es immer mehr Bedarf an Brunnen, dem
durch die Verleihung privater Brunnenrechte gerecht wurde. Da diese aber den
öffentlichen Brunnen das Wasser entzogen, führte dies zum Unmut in
weiten Teilen der Bevölkerung. 1837 gab es 58 öffentliche und 250
private Brunnen, die von dem Sammelbehälter versorgt werden mussten, was
oft zu Engpässen in der Wasserversorgung führte. Zur Sicherstellung
der Wasserversorgung baute man zwischen 1837 und 1876 einen weiteren Tiefbrunnen
oberhalb von Ebnet, dessen Wasser in ein Reservoir am Fuße des Schlossberges
geleitet wurde. Für den südlichen Teil Freiburgs errichtete man das
Wasserschlössle am Sternwald, das ebenso wie das Reservoir heute noch in
Betrieb ist. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden viele in die Jahre gekommenen
Brunnen erneuert und so auch stilistisch überprägt. Prägend wirkte
der Historismus, welcher sich an den Idealen der Antike und des Mittelalters
orientierte. Die gestiegene Zahl der Bewohner und für diese errichteten
Brunnen führte zu Engpässen bei der Abwasserentsorgung. Die Stadt
ließ deshalb zwischen 1881 und 1888 ein Netz von Abwasserkanälen
anlegen, dass diesem Problem Abhilfe schaffen sollte. Zusätzlich wurde
im Jahre 1892 von dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, Dr.
Otto Winterer, das Rieselfeld als zentrale Abwasserbeseitigungsanlage angelegt,
das bis 1980 diesem Zweck diente, bevor die neue Kläranlage bei Forchheim
in Betrieb genommen wurden.
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Quelle: Rosemarie Beck - Roland Meinig (1991): Brunnen in Freiburg