Lorettobad

Ausstattung Familienbad:
  • große Liege- und Spielwiese
  • 25 m-Schwimmerbecken
  • zuzüglich Nichtschwimmerbereich
  • Planschbecken
  • Kleinkindrutsche
  • Sand- und Matschplatz
  • Liegestühle
  • Kiosk
  • Tischtennis
  • Schachspiel
Ausstattung Damenbad:
  • Liegewiese
  • 25 m-Schwimmerbecken
    mit Nichtschwimmerbereich
  • Planschbecken
  • Liegestühle

Schwimmunterricht im Damenbad um 1912
(Quelle: "Freiburger Stadtgeschichten",
Verlag Karl Schillinger)

Lorettobad 1912

Geschichtliches:

Das Lorettobad ist das erste Freiburger Schwimmbad und wurde 1842 als "Kaltes Flußbad" durch Herrn Nepomuk Stadler gegründet. Gut 30 Jahre später übergab er das Bad an seinen Schwiegersohn Oskar Heim, der 1886 mit einem zweiten Becken eine Damenabteilung einrichtete, die heute noch als solche genutzt wird. Nach Heims Tod erwarb die Stadt Freiburg das Anwesen, welches mittlerweile nicht nur als Badeanstalt, sondern im Winter auch als Eisweiher mit Kühlhaus genutzt wurde.
In den Jahren danach wurde den zivilen Herren jedoch der Zugang verwehrt. Das Militär erhielt Einzug in das Herrenbad bis es nach Ende des 1. Weltkrieges 1920 dem Schwimm- und Sportverein pachtweise überlassen wurde. Zu dieser Zeit wurde das Lorettobad noch durch den Hölderlebach, der noch heute durch die Liegewiese des Bades fließt, gespeist. Das kalte Flusswasser wurde wie damals üblich durch einen Vorwärmerbecken aufgeheizt. Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu Streitereien mit der Gemeinde Günterstal, die ihre Haus- und Stallabwässer in das Gewässer leiteten. Dies endete erst 1921.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ging das Bad 1926 wieder in städtische Regie über. Nach heftigen Diskussionen, Bürgerinitiativen und Unterschriftenlisten wurde das ehemalige Herrenbad 1932 schließlich zum Familienbad umgewandelt.
Die Jahre danach verfiel das Lorettobad in einen eher träumerischen Schlaf, der nur kurz durch unangenehmes Herumkommandieren der zeitweise dort untergebrachten Fähnlein-Gruppe "Preußen" der Hitlerjugend gestört wurde. Auch Planungen, das angrenzende Lorettokrankenhauses um ein 10- stockiges Gebäude auf dem Grundstück des Bades in den 1960er zu erweitern, wurden fallen gelassen. So ist uns das Lorettobad weiterhin in seiner recht ursprünglichen Form erhalten geblieben. Lediglich die Wasserversorgung wird jetzt durch einen eigenen Tiefbrunnen geregelt. Durch ein neues Edelstahlbecken, benötigt das Bad keine zusätzliche Heizquelle, die Sonneneinstrahl allein genügt, um das Wasser auf angenehme Badetemperatur zu bringen.
Weiterhin erhalten, und damit für Deutschland fast einzigartig, ist die Damenbadabteilung. Selbst einer Klage eines Jurastudenten 1980, der sich freien Zugang in die Damenabteilung erhoffte, wurde von Seiten des Verwaltungsgerichtes abgelehnt. "Laut §10 der Gemeindeordnung, nach dem öffentliche Einrichtungen ihrer Widmung entsprechend genutzt werden, verstößt das Verbot für Herren, das Damenbad des Lorettobades zu benutzen, nicht gegen das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes" (Urteil des Verwaltungsgericht Freiburg im Februar 1980, Aktenzeichen VS IV 86/78, siehe auch Andrea Köhler, 1991: "Paradiesgarten für Evastöchter". Festzeitschrift 150 Jahre Lorettobad, Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre e.V., Freiburg.).