Faulerbad

Ausstattung heute:
  • 25 m Schwimmerbecken, 27ºC
  • 12,5 m Nichtschwimmerbecken, 30ºC
  • Freitags Warmbadetag, ganztägig: Schwimmbecken 29ºC und Nichtschwimmerbecken 32ºC
  • ein Planschbecken, 30ºC
  • Kleinkinderrutsche
  • drei Breitwasserspeier und ein Wasserfall im Planschbecken
  • eine Sauna
  • vier Solarien (Umkleidebereich)
  • Liegestühle
  • Cafeteria
  • Außenbereich mit Liegewiese

Faulerbad 1934 (Quelle: Stadtarchiv)

Geschichtliches:

Am 12. Mai 1869 öffnete das Faulerbad erstmals seine Pforten. Gegründet wurde es durch die 1865 ins Leben gerufene "Actien-Gesellschaft für die Erbauung einer Schwimm-Badeanstalt im Interesse der Gesundheit und Reinlichkeit" auf Wunsch des Freiburger Gemeinderates. Damals lagen in unmittelbarer Nachbarschaft der Freiburger Schlachthof und die Eisengießerei Fauler. Benannt wurde das Bad nach der angrenzenden Faulerstraße, deren Name auf den ehemaligen Oberbürgermeister Eduard Fauler zurückführt.
Das Faulerbad war nach dem Lorettobad das zweite Freiburger Schwimmbad, oder genauer gesagt eine "Kaltwasser- Flußbadeanstalt". Ursprünglich ein Freibad, wurde das Bad durch die nur wenige Meter neben ihm verlaufende Dreisam gespeist. Lediglich ein "Vorwärmer" - ein Becken mit schwarzem Anstrich, in dem sich das Flusswasser ein wenig aufwärmt - sorgte dafür, dass die Besucher nicht allzu sehr im kalten Dreisamwasser frohren. Anfangs waren die Öffnungszeit für Männer und Frauen unterschiedlich, wobei Männer zwischen morgens um sechs Uhr bis spät Abends in das kühle Nass springen durften. Eine kleine Pause mussten sie nur zwischen zehn und zwölf Uhr hinnehmen, um den Damen die Becken zu überlassen. Erste Änderungen an dieser doch etwas unausgewogenen Bestimmung wurden erst anfang der 1930er Jahre durchgesetzt, als das Faulerbad als erstes Bad in Freiburg an drei Nachmittagen beiden Geschlechtern gleichzeitig den Zutritt erlaubte.
Größere Umbauarbeiten erfuhr das Faulerbad erstmals in den 20er und später wieder in den 30er Jahren, bei dem viele seiner ursprünglichen Stilelemente wie schmiedeeiserne Geländer und Verzierungen dem Stil der "neuen Sachlichkeit" zum Opfer vielen. In der Bombennacht von 1944 wurde das Faulerbad stark beschädigt.Nach dem Krieg wurde der Betrieb jedoch wieder aufgenommen. Nach über 100 Jahren Betrieb musste das alte Flussbad 1972 dann dem Autobahnzubringer weichen. Das alte Gelände lag daraufhin für längere Zeit brach und wurde lediglich von Kindern, Nostalgikern und Liebespaaren heimlich genutzt, die die Ruinen und alten Bäume auf der Liegewiese anzogen.
Nach über 10 Jahren wurde 1983 nach langen Streitigkeiten über die Finanzierung ein neues Hallenbad mit modernster Ausstattung eröffnet. Statt durch Flusswasser wird das Faulerbad heute durch einen eigenen Tiefbrunnen versorgt. Für angenehme Badetemperatur sorgt ein Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig dem Bad auch Strom liefert.